1. Tag Darmstadt - Lichtenberg

Los geht es gegen 8:30 in der Löffelstraße. Zunächst geht es in die falsche Richtung zum Gemeindehaus, um mir dort meinen Startstempel auf den Pilgerpass geben zu lassen. Danach (in die richtige Richtung) zu Burkhard, um mir noch ein Rezept für die Reiseapotheke zu holen und mich zu verabschieden. Dann treffe ich Manfred und Elfriede in der Erbacher Straße, die mich mit dem Fahrrad zur Stadtgrenze begleiten wollen. Am Woog treffen wir eine Kindergruppe mit drei Erzieherinnen. Es entspannt sich ein kurzer Dialog:
"In Darmstadt gibt es doch keinen Jakobsweg"- "Doch, meinen"
"Ja wo wollen Sie denn hin?" - "Nach Santiago"
"Von wo aus?" - "Von hier"
"Ich will mit", "Ich auch"
Am Vivarium treffen wir Ingo mit Hund, der mir mit dem Taschentuch nachwinkt (nein, nicht der Hund, Ingo natürlich). Danach stößt Elsie mit dem Fahrrad zu uns und bringt mir noch ein paar Müsliriegel mit. Am Birkenwasser verabschiede ich mich von Elsie, Elfriede und Manfred und mache mich auf den Weg in Richtung Ober-Ramstadt. 

Unterwegs läuft mir im Walde entweder ein genmanipuliertes Riesenkarnickel oder ein wahrhaftiger Feldhase über den Weg. (Vielleicht haben sie sich in den Wald verzogen und werden deshalb auf dem Feld immer weniger gesehen). Ich erreiche den Waldrand vor Oberramstadt und mache erst mal eine Pause auf der Bank (Bild: Blick nach Oberramstadt). Danach geht es in Richtung Rohrbach, wo ich beim Las Palmas kurz klingele. Jesus (so heißt der Spanier) öffnet mir und reicht mir als Erfrischung eine Apfelsaftschorle, statt dem am Freitag von Maria angedrohten Cafe. Ab in Richtung Groß-Bieberau. Am Waldausgang treffe ich Gertraud (deren Bruder Helmut noch gestern bei mir auf dem Abschiedsfest war) und ihren Mann auf dem Weg zum Walken. Groß-Bieberau, mein Geburtsort, betrete ich über die Flurbachstraße. Dort wohnt noch Lydia. Sie und ihr Mann waren gute Freunde meiner Eltern. Ich klingele kurz, sie schaut vom Balkon, erkennt mich aber erst, nachdem ich mich mit Namen gemeldet habe. Sie versorgt mich mit einer kühlen Flache Wasser und nachdem alle Familienneuigkeiten ausgetauscht sind, mache ich mich weiter auf den Weg. Ich gehe kurz an der Bäckerei vorbei, wo meine Eltern sich während des Krieges kennengelernt haben und halte dann auf dem Friedhof eine kurze Andacht an ihrem Grab. Dann geht es weiter zum Campingplatz Fischbachtal. Unterwegs fängt es an zu nieseln und auf dem Campingplatz richtig an zu regnen während ich mein Zelt aufbaue. Ich trinke noch 2 Flaschen Bier und knabbere eine Tüte Erdnüsse (essensmäßig ist hier absolute Vorsaison). Vor dem Zelt überlege ich kurz wie ich im Regen die Klamotten wechseln soll (in dem kleinen Tunnelzelt geht das überhaupt nicht), werfe mich dann aber in voller Montur auf die Isomatte und decke mich mit dem aufgetrennten Schlafsack zu. Als kurz nach 20:00 Thomas vorbeikommt, um mit mir noch ein Bierchen zu trinken, ratze ich bereits hörbar tief und fest und er traut sich nicht mich zu wecken.

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